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Wer den riesigen Kasten kennt wird sich wundern, daß kaum noch Zimmer zu bekommen waren - ausgebucht. Das ganze Haus voll mit Wissenschaftlern, die sich kongressmäßig um die
Winterschlafgepflogenheiten der Kreaturen Gedanken machten. Nicht zu glauben, womit man so seine Zeit vertrinken kann. Die Leute erforschen nämlich, ob die Menschheit von Morgan nicht besser die dunkle,
kalte und nasse Jahreszeit verpennen könnte. Man spart Unmengen von Energie, verursacht keinen Müll und die Zeit
zwischen Morgan Ein- und Ausmotten wäre gefühlsmäßig superkurz. Als der Tag graute oder besser sonnig hellte, haben wir die Karten ausgebreitet und Ziele und Wege geplant. Der ereignisreiche Entschluß lautete : 5 Tage, 5 Länder 5 Seen Tour. Letzer Tankstop in Fischen (Allgäu), Wasser, Öl und Super nachschenken und ab über das Riedbergpässchen in Richtung Österreich. Kurz darauf hieß es etwas aufpassen, damit wir Liechtenstein nicht überfahren. Oh, da Vaduuuuuuz - schon vorbei. War wirklich hübsch da. Kleine Stadtrundfahrt in Chur (Schweiz) mit anschließendem Franken-Exchange für die Kaffeepause. Die Sonne warf schon lange Schatten, als wir endlich den Splügenpass (Italien)erreicht hatten. Saukalt da oben. Aber es sollte uns noch sehr warm werden. Die spitzkehrenreiche Strecke nach Chiavenna ist etwas für den furchtlosen Morganfahrer. Das nicht servounterstützte Kurbeln am Lenkrad ließ das Deo versagen, die Bizeps kräftig anschwellen und den Bremsfuß erlahmen. Die gelbe Scheibe am Himmel verschwand schon zwischen Bergen und Lago di Como, als wir denselben erreichten. Von Ort zu Ort kein Zimmer frei für glückliche aber etwas flügellahme Morganfahrer. Dann aber in Menaggio, ein Haus direkt am See, mit ergreifend schlichten aber teuren Zimmern erklärte sich bereit uns aufzunehmen.
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